Hat Ihr Kind eine hohe Anfälligkeit für Infekte im Winter?

12. Februar 2022
 | 
Von 
Sina Dargel
Jeder kennt es, kaum sinken die Temperaturen etwas in den ersten Herbsttagen beginnt die Nase der Kinder zu laufen. Häufig kommt auch noch der Husten dazu. Der erholsame Schlaf bleibt somit auch noch aus. Schnell stellt man sich die Frage ob man die Kinder zu wenig angezogen hat? Oder war vielleicht das offene Fenster daran schuld? Fragen über Fragen.

Gerne gebe ich ihnen heute 3 Tipps wie sie zusammen mit ihren Kindern die Wintermonate gut überstehen, ohne das Immunsystem immer gleich auszubremsen.

Wie das Immunsystem der Kinder funktioniert

Für den Anfang ist es einmal wichtig zu verstehen weshalb Kinder vermehrt zu Infekten neigen. Das Immunsystem des Babys ist im Mutterleib und kurz nach der Geburt noch nicht vollständig ausgebildet und noch nicht in der Lage, effektiv Krankheitserreger zu bekämpfen. Das bedeutet aber nicht, dass sie Viren, Bakterien und Allergieauslösern schutzlos ausgesetzt sind.

Das Ungeborene und der Säugling sind jedoch auf die Schutzfunktion der mütterlichen Antikörper angewiesen (der sogenannte Nestschutz). Seit etwa der Mitte der Schwangerschaft hat das Ungeborene über die Plazenta Antikörper der Mutter aufgenommen. Diese Immunstoffe bieten dem Säugling in den ersten Lebensmonaten Schutz vor all jenen Infektionskrankheiten, die die Mutter bereits selber durchbemacht hat oder gegen die sie geimpft wurde.

Gestillte Babys nehmen zusätzliche Antikörper über die Muttermilch auf, die sie zusätzlich schützen. Der Nestschutz hält bis zum 4. bis 6., maximal bis zum 9. Lebensmonat an.

Für das Immunsystem sind Infekte ein wichtiger Teil des Lernprozesses

Sind danach aber die mütterlichen Abwehrstoffe aufgebraucht, ist das Immunsystem des Babys auf sich alleine gestellt. Es müssen selbständig Antikörper gebildet werden. Die kindliche Immunabwehr beginnt sich etwa ab dem 4. Lebensmonat auszubilden. Über Kontakte mit Erregern z.B. durch eine Infektion bildet sich das  „immunologische Gedächtnis“, das Erinnerungsvermögen des Immunsystems. So kann sich das Immunsystem bei einem erneuten Infekt mit dem selben, oder einem ähnlichen Erreger im Anschluss noch daran erinnern, was eine viel schnellere Bekämpfung des Erregers zur Folge hat.

Aus diesem Grund dürfen wir die laufende Nase, der Husten und vielleicht auch das Fieber die uns über die Wintermonate heimsuchen nicht nur als lästig ansehen. All diese Infekte braucht es, damit sich das Immunsystem von ihrem Kind ausbilden kann. Was können wir aber tun, damit sich das Immunsystem optimal ausbilden kann, die schlaflosen Nächte aber nicht überhand nehmen.

Wichtig ist es, dass wir nicht jeden Schnupfen, jeden Anstieg der Körpertemperatur, bzw. bereits den Verdacht, dass das Kind krank wird mit Dafalgan, Algifor ect. im Keim ersticken wird. Mit diesen Mitteln senken wir jedes Mal die Immunantwort und diese kann sich nicht optimal ausbilden. Wichtiger ist es das Immunsystem und das Kind so zu unterstützen, dass es die Erkrankung gut übersteht und schnell wieder fit ist. Wie geht dies nun?

1. Tipp – Das Immunsystem des Kindes unterstützen und gezielt die Darmflora aufbauen

Als erstes empfehle ich ihnen auf die Ernährung von ihrem Baby/Kleinkind/Kind zu achten. Wer sein Baby die ersten 4 – 6 Monate stillt tut hier bestimmt etwas sehr gutes. Danach sollte die Beikost sehr langsam eingeführt werden, damit sich die Darmflora und somit das Immunsystem gut ausbilden kann.

Eine Ernährung mit viel Gemüse, Obst, Einführung von glutenhaltige Nahrungsmittel erst nach dem 1. Geburtstag.  Auf zuckerhaltige Nahrungsmittel und Getränke sollte so lange wie möglich verzichtet werden. Unterstützen können sie die Ausbildung der richtigen Darmflora über die Wintermonate zum Beispiel mit einem Probiotischen Darmbakterien Präparat aus der Apotheke, in meiner Praxis verordne ich sehr gerne das Präparat OMNi-BiOTic PANDA, das auf die Zusammensetzung der Kindlichen Darmflora abgestimmt ist.

Ebenfalls ist zu erwähnen, dass über die Wintermonate den Kindern wenn möglich keine Bananen gegeben werden sollen. Denn die Banane ist eine Frucht, die sehr schleimbildend ist, aber genau diesen Schleim möchten wir in dieser Zeit vermeiden, denn sonst würden wir die „Rotz-Nase“, bzw. der Husten noch verstärken.

Auch auf Milchprodukte sollte aus dem gleichen Grund verzichtet werden. Haben sie keine Angst, dass sie ihr Kind mit zu wenig Calcium versorgen, wenn sie auf Milchprodukte verzichten. Brokkoli ist zum Beispiel ein sehr guter Calciumlieferant ohne dass er die Atemwege verschleimt. Ebenfalls ist es hier wichtig zu erwähnen, dass es gerade im Winter sehr wichtig ist an die Gabe von Vitamin D3 zu denken. Vitamin D3 sollte im Übrigen nicht nur ihren Kindern verabreicht werden, auch grössere Kinder und Erwachsene sollten über den Zeitraum von Oktober bis März eine ausreichende Menge Vitamin D3 zu sich nehmen.

Denn ohne Vitamin D3 ist die Calcium Aufnahme beinahe unmöglich. Sehr gerne empfehle ich hier die Verwendung von öligen Vitamin D3 Tropfen, denn es handelt sich um ein fettlösliches Vitamin, welches auf die zusätzliche Einnahme von Fett angewiesen ist.

2. Tipp – viel frische Luft, auch bei schlechtem Wetter

Bei meinem 2. Tipp möchte ich ihnen ans Herz legen auch über die Wintermonate mit ihrem Baby/Kind täglich an die frische Luft zu gehen, auch bei schlechtem Wetter. Wichtig ist daran zu denken, dass Babys sehr schnell ihre Körperwärme verlieren, vor allem über das Köpfchen. Denken sie also an eine geeignete Kopfbedeckung.

3. Tipp – richtiger Umgang mit Fieber und Infekten

Was tun sie nun aber wenn ihr Baby oder Kleinkind doch mehr an dem Infekt leidet?

In meinem 3. Tipp möchte ich ihnen raten, nicht bereits beim Auftreten von den ersten Anzeichen von Fieber dies mit Dafalgan, Algifor ect. zu unterdrücken. Das Fieber unterstützt den Körper ihres Kindes in der Abwehr des Erregers, denn diese können sich bei den erhöhten Temperaturen nicht mehr so gut vermehren, bzw. sterben ab. Was einen schnelleren Genesungsverlauf mit sich bringt.

Um ihrem Baby aber etwas Linderung zu verschaffen hat sich die Gabe von Viburcol N Zäpfchen bewährt. Die fünf speziell aufeinander abgestimmte Wirkstoffe wie z.B. Kamille und Breitwegerich wirken den Entzündungsprozessen, die dem Krankheitsgeschehen zugrunde liegen, gezielt entgegen. Dadurch lindert Viburcol N krankheitsbedingte Unruhe und bessert Beschwerden bei Erkältungskrankheiten.

Bei Kleinkindern ab 2 Jahren hat sich auch die Gabe von Infludoron Globuli der Firma Weleda bewährt. Die Kombination von pflanzlichen und mineralischen Substanzen unterstützen die Ausheilung der Beschwerden wie Fieber, Schnupfen, Muskel- und Gliederschmerzen, starkes Schwitzen oder Erschöpfungserscheinungen.

Bei diesen Symptomen Ihres Kindes sollten Sie zum Arzt gehen

Sehr wichtig ist es, dass sie ihr Kind selber am besten kennen, sollten sie ein ungutes Gefühl haben, oder sollte ihr Baby eines der folgenden Anzeichen zeigen gehen sie bitte so bald wie möglich zum Arzt oder wenden sie sich an den Notruf:

  1. Ihr Baby trinkt schlecht und/oder hat innerhalb kurzer Zeit mehrfach Durchfall
  2. Das Baby hat mehr als zwei Tag deutlich erhöhte Temperatur und es erweckt den Anschein sich sehr krank zu fühlen
  3. Das Baby/Kind krampft, egal ob mit oder ohne Fieber
  4. Das Baby/Kind wirkt benommen
  5. Bei einer Erkältung, Schnupfen, Husten und verstopfter Nase empfiehlt sich, zum Kinderarzt zu gehen wenn das Kind nicht mehr gut Atmen kann.
  6. Wenn das Baby Schmerzen zu haben scheint, die sie sich nicht erklären können oder dauernd weint (mehr als sonst)
  7. Wenn das Baby über längere Zeit erbricht und gegebenenfalls sogar blutigen Schleim erbricht.

Einen individuellen Therapieplan für Ihr Kind erstellen

In meiner Praxis berate ich sehr häufig Familien und gehe auf die spezifischen Bedürfnisse ein. Je nach dem stelle ich einen individuellen Therapieplan für das Kind zusammen um das Immunsystem zu unterstützen, bzw. die Krankheitssymptome zu lindern.

Sollte ich nun ihr Interesse geweckt haben und sie wollen noch genauer Bescheid wissen wie sie ihr Baby/Kind unterstützen können, dann nehmen sie Kontakt mit mir auf. Gerne bespreche ich mit ihnen ihr Anliegen. Natürlich bin ich für meine Klienten im Notfall rund um die Uhr telefonisch erreichbar, so kann ich junge Eltern auch in der Nacht beraten was sie unternehmen können um ihrem Kind, wie auch ihnen eine möglichst ruhige Nacht zu ermöglichen.