Mittelohrentzündung beim Kind – das bringt Linderung

17. Januar 2022
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Von 
Sina Dargel
Gerne möchte ich ihnen heute drei Tipps mit auf den Weg geben, wie sie ihrem Kind im Fall einer Mittelohrentzündung Linderung verschaffen können, bzw. was sie unternehmen können, dass ihr Kind schnell wieder gesund fühlt.

Bei der Mittelohrentzündung handelt es sich um eine Entzündung im Mittelohr. Aber wo genau ist nun das Mittelohr? Wenn wir das Ohr von aussen betrachten kommt nach der Ohrmuschel der Gehörgang, welcher im Anschluss mit dem Trommelfell abgeschlossen wird. Nach dem Trommelfell befindet sich nun das Mittelohr. Das Trommelfell trennt das äussere Ohr luftdicht vom hinter ihr liegenden Mittelohr ab.

Das Mittelohr ist somit ein winziger, mit Luft gefüllter Raum, die drei kleinsten Knochen des Menschen (Hammer, Ambos und Steigbügel) liegen im Mittelohr. Ein weiteres Organ, das sich an das Mittelohr anschliesst, ist die Eustachi’sche Röhre. Sie stellt eine Verbindung zum Nasen-Rachen-Raum her und gleicht den Luftdruck im Mittelohr mit der Umgebung ab.

Mittelohrentzündungen sind bei Kindern ein häufiger Grund für hohes Fieber

Mittelohrentzündungen sind häufig bakterielle, selten virale Infektion der Schleimhäute des Mittelohrs. Besonders oft erkranken Säuglinge und Kleinkinder infolge einer Erkältung an einer akuten Mittelohrentzündung.

Mittelohrentzündungen gehören zu den häufigsten Gründen, aus denen Eltern erkrankter Kinder einen Arzt aufsuchen. Was nun aber passiert bei einer Mittelohrentzündung. Die typischen Beschwerden einer Mittelohrentzündung (Otitis media) sind, stechende, pulsierende Schmerzen auf einem oder auch auf beiden Ohren. Ein Klopfen oder Pochen wird hörbar. Betroffene spüren einen Druck auf der betroffenen Stelle und das Hören wird schlechter.

Sie bekommen Fieber, das teilweise 39°C übersteigt. Schüttelfrost ist auch möglich. Zum allgemeinen Krankheitsgefühl tragen nicht selten Schwindel, Übelkeit und Erbrechen bei. Je kleiner Kinder sind, desto häufiger klagen sie über weitere, unspezifische Beschwerden wie Kopfweh, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Durchfall.

Die häufigste Ursache für Mittelohrentzündung bei Kindern ist eine Erkältung

Fast immer entwickelt sich eine Mittelohrentzündung aus einer Erkältung. Dann nämlich breitet sich diese Virusinfektion vom Nasen-Rachen-Raum über einen Verbindungsgang (Eustachi’sche Röhre) bis in die Paukenhöhle des Mittelohrs aus. Durch die Infektion schwellen dort überall die Schleimhäute an.

Auf diese Viren folgen dann rasch Bakterien. Sie können sich nun sehr gut vermehren, weil die Belüftung der Paukenhöhle durch die angeschwollenen Schleimhäute stark vermindert ist. Die bakterielle Infektion löst jetzt die typischen Symptome der Erkrankung aus. Mit der richtigen Behandlung – und einer sorgfältigen Beobachtung des Verlaufs – hinterlassen akute Mittelohrentzündungen üblicherweise keine bleibenden Schäden.

Warum haben ausgerechnet Kinder so oft eine Mittelohrenzündung?

Warum sind nun aber hauptsächlich Kinder betroffen? Schuld ist der sich im Rachen befindende Verbindungsgang zum Mittelohr, die Ohrtrompete (Eustachi’sche Röhre). Dieser Gang führt zur Paukenhöhle, einem kleinem Hohlraum hinter dem Trommelfell. Bei kleinen Kindern ist die Ohrtrompete noch kurz, recht weit und verläuft horizontal statt ansteigend wie bei Erwachsenen. Deshalb können Erreger bei Kindern viel besser vom Rachen ins Mittelohr aufsteigen.

Wichtige Hinweise auf eine bakterielle Mittelohrentzündung sind, wenn das Fieber rasch ansteigt, die Ohrschmerzen zunehmen, sich das Gehör weiter verschlechtert falls beide Ohren betroffen sind. Die Schmerzen fühlen sich oft tiefer und dumpf-drückend an. Das Krankheitsgefühl und der Druck im Ohr verstärken sich. Bei einem von drei Kindern reisst im weiteren Verlauf das Trommelfell. Diese kleinen Verletzungen wachsen normalerweise aber ohne Probleme wieder zu.

3 Tipps – wie Sie Ihrem Kind bei Mittelohrentzündung Milderung verschaffen können

Was können sie nun aber tun um ihrem Kind Linderung zu verschaffen und vor allem, dass die Mittelohrentzündung rasch wieder abheilt. Hierzu habe ich ihnen gerne 3 Tipps bereit:

1. Tipp – Schmerzen stillen

Wichtig finde ich es, das Wohlbefinden des Kindes im Auge zu behalten. Da eine Mittelohrentzündung sehr schmerzhaft ist empfehle ich ihnen in meinem 1. Tipp ihrem Kind einen entzündungshemmenden und schmerzstillenden Saft oder Zäpfchen zu verabreichen. Je nach dem was sie zu Hause haben, Algifor Junior oder Dafalgan Kind.

Es ist mir bewusst, dass es sich hier um ein Medikament aus der Schulmedizin handelt, trotzdem möchte ich nicht, dass ihr Kind unnötig leidet. Und vor allem bezwecken wir mit der entzündungshemmenden Wirkung, dass die Schleimhäute abschwellen und somit das Mittelohr wieder belüftet wird.

2. Tipp – Das Immunsystem des Kindes unterstützen

Mit meinem 2. Tipp möchte ich das Immunsystem ihres Kindes unterstützen, damit der Körper schnell mit den Bakterien zurechtkommt und somit die Entzündung rasch wieder abklingt. Dazu hat sich bei mir in der Praxis die Behandlung mit Viburcol N Zäpfchen oder Flüssigkeit oder aber die Behandlung mit Infludoron-Globuli bewährt.

3. Tipp – Ein altes Rezept aus der Pflanzenheilkunde

Bei meinem 3. Tipp komme ich zu einem Tipp aus der Pflanzenheilkunde. Hier möchte ich ihnen die Behandlung der betroffenen Stelle mit Zwiebelsäckchen ans Herz legen. Denn die Zwiebeldämpfe gelten als schmerzlindern und entzündungshemmend.

Somit zählt das Zwiebelsäckchen zu den bewährten Hausmitteln bei Ohrenschmerzen: Eine Zwiebel klein hacken und kurz in der Pfanne anwärmen (ohne Zugabe von Öl), bis der Saft gut austritt. Dann die angedämpften Zwiebeln in einem Baumwollsöckchen oder auch einer Windeleinlage verteilen und das warme Zwiebelsäckchen nun auf das betroffene Ohr legen.

Zum Befestigen hat sich eine Mütze oder eine Bandage bewährt. Nun sollte das ganze mind. eine halbe Stunde einwirken. Dies kann mehrmals täglich wiederholt werden. Vor dem auflegen auf das Ohr bitte am Unterarm die Temperatur des Säckchens überprüfen.

Wann sollte man mit einer Mittelohrentzündung zum Arzt?

Meistens kann man mit diesen drei Tipps das Immunsystem so unterstützen, dass es keine antibiotische Therapie braucht. Wann nun sollten sie nun aber zum Arzt? Selbst wenn die Schmerzen anfänglich stark sind, droht Kindern in den ersten zwei bis drei Tagen keine Gefahr.

Sie können mit obengenannten Tipps ihr Kind in dieser Zeit gut unterstützen. Später können sich die Beschwerden verändern, ungewöhnlich oder ungewöhnlich stark ausfallen. Darauf sollten sie als Eltern achten. In ganz seltenen Fällen kann sich die Entzündung auf benachbarte Teile des Ohrs oder des Schädels ausbreiten. In diesen seltenen Fällen ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Warnzeichen können sein:

  • Schmerzen, hohes Fieber und Krankheitsgefühl bessern sich trotz korrekter Behandlung nach zwei bis drei Tagen nicht.
  • Das Kind bekommt Krampfanfälle
  • Das Kind muss sich ständig übergeben – was auf eine Hirnhautentzündung hindeuten kann
  • Der Patient weckt den Eindruck, nicht klar im Kopf zu sein (Bewusstseinstrübung)
  • Die Ohrschmerzen kehren zurück oder verstärken sich, nachdem sie bereits nachgelassen haben. Auch Ausfluss kann erneut auftreten oder wieder zunehmen.
  • Hinter dem Ohr entwickelt sich eine Schwellung, die manchmal die Ohren abstehen lässt. Der geschwollene Bereich schmerzt bei leichtem Druck (z.B. Abklopfen) oder schon allein. Diese Zeichen können auf eine seltene Entzündung an einem benachbarten Schädelknochen hinweisen (Mastoiditis).
  • Die Mimik verzieht oder verzerrt sich einseitig. Gesichtsnerventzündung
  • Die Erkrankung ist nach 2-3 Wochen nicht restlos ausgeheilt.

 

Natürlich kommen in meiner Praxis noch weitere Behandlungsmethoden zur Therapie einer Mittelohrentzündung zum Einsatz.

Sollte ich nun ihr Interesse geweckt haben und sie wollen noch genauer Bescheid wissen wie sie ihr Kind im Falle einer Mittelohrentzündung begleiten können, dann nehmen sie Kontakt mit mir auf. Gerne bespreche ich mit ihnen ihr Anliegen.

Natürlich bin ich für meine Klienten im Notfall telefonisch rund um die Uhr erreichbar, so kann ich sie z.B. auch in der Nacht beraten was sie unternehmen können um ihrem Kind, wie auch ihnen eine möglichst ruhige Nacht zu ermöglichen.